Sonntag, 31. Jänner 2010

Zu viel Fernsehen kann tödlich sein

Wer sich täglich vor dem Fernseher entspannt sollte aufpassen: Wer viel in die Röhre starrt, stirbt auch früher. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Es gibt doch nichts Entspannenderes, als sich nach einem arbeitsreichen Tag vor dem Fernseher auszuruhen, sollte man meinen. Doch weit gefehlt. Jede tägliche Stunde mehr von dem Fernseher steigert das Risiko an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben.

Das ist jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Studie australischer Forscher, die im Fachmagazin Circulation veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler hatten 8.800 Männer und Frauen untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten und Fernsehkonsum befragt. Nach über sechs Jahren Beobachtung kommen die sie zu einem eindeutigen Ergebnis: Jede täglich vor dem TV-Gerät verbrachte Stunde steigerte die generelle Sterblichkeit um elf Prozent.

Die Gefahr, an einer Herzkreislauf-Erkrankung zu sterben, stieg sogar um 18 Prozent. Vergleicht man diejenigen, die weniger als zwei Stunden täglich in die Röhre schauten, mit den Teilnehmern, mit mehr als vier Stunden Fernsehzeit, stieg die allgemeine Sterblichkeit um fast die Hälfte, das Risiko einer tödlichen Herzkreislauf-Erkrankung gar um 80 Prozent.

Diese Ergebnisse blieben auch bestehen, wenn andere Einflussfaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen und Übergewicht berücksichtigt wurden. „Auch für gesunde, schlanke Menschen ist körperliche Aktivität sehr wichtig, denn auch bei Ihnen können Blutfettwerte, Blutzucker etc. erhöht sein und sind damit Risikofaktoren die es gilt auch bei diesen Menschen zu optimieren - das geht lebenslang betrachtet am besten möglichst weit weg vom Fernsehsofa“, sagt Professor Dr. Dr. Manfred Zehender, Leitender Oberarzt der Kardiologie des Universitätsklinikums Freiburg.

„Natürlich ist das Sitzen vor dem Computer am Arbeitsplatz ebenso schädlich wie das Sitzen vor dem Fernseher, aber gerade deshalb brauchen wir den Ausgleich in einer angemessenen körperlichen Aktivität in der Freizeit“. Der Kardiologe rät deshalb den täglichen Wechsel vom Schreibtischstuhl, auf den Autositz und dann in den Fernsehsessel zu durchbrechen. „Regelmäßiges Bewegen ist neben einer ausgewogenen Ernährung für uns Alle, die das Jagen und den Überlebenskampf unserer Steinzeitvorfahren zugunsten unserer ‚modernen’ Lebensweise aufgeben haben, der wahrscheinlich wichtigste Faktor im Kampf gegen Herzkreislauf-Erkrankungen.“

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